Projekte

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Die Traumastiftung gGmbH unterstützt verschiedene Projekte in Kooperation mit der Unfallchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover.

Unsere geförderten Projekte

Hannover Humerusregister (HHR)

Das Hannoveraner Humerusregister (HHR) ist eine prospektive Observationsstudie, in welcher wir die Behandlungsergebnisse aller Oberarmkopfbrüche evaluieren. Unsere Dokumentationsspezialistinnen Frau Arens und Frau Greeske begleiten die Patienten über Jahre als Study Nurse und analysieren regelmäßig den Krankheitsverlauf. Das Register ist mit seiner Fallzahl, Datendichte und Follow-Up-Rate weltweit einmalig. Die Daten werden wissenschaftlich analysiert und auf Kongressen und in wissenschaftlichen Fachzeitschriften publiziert.


Verantwortlicher: Univ.-Prof. Dr. med. Christian Krettek, FRACS, FRCSEd

3D - Druck navigierte Unfallchirurgie: Entwicklung neuer Behandlungsmethoden bis zur Marktreife

Mit diesem Projekt unterstützt die Traumastiftung eine millimetergenaue Präzision in der Unfallchirurgie und Orthopädie: Durch eine Kombination aus innovativer Software und modernster Fertigungstechnolgie kann durch 3D-Druckverfahren die Präzision unfallchirurgischer Operationen gesteigert werden.


Ziel dieses Förderprojektes ist es eine Anschubfinanzierung für die Entwicklung von neuen Behandlungsmethoden zu geben, die bis zur Marktreife geführt werden. Diese Methoden stellen eine virtuelle, drei- und vierdimensionale Operationsplanung dar, die intraoperativ durch patientenspezifisches Instrumentarium aus dem 3D-Drucker umgesetzt wird. Sie setzen damit neue Maßstäbe in Hinblick auf die Individualität und Präzision von Operationen. 


Die 3D Simulation verbessert die Patientenkommunikation und ermöglicht dem chirurgischen Team eine Visualisierung des Behandlungsziels. Die Verkürzung der OP-Zeit, die Verringerung der intraoperativen Strahlenbelastung, sowie die Reduktion der Revisionsrate sind anzunehmen.

Die Traumastiftung finanziert dieses Projekt durch die Übernahme der jeweils zusätzlichen, individuellen Behandlungskosten.


Verantwortlicher: Nico Bruns

Athrose und Vaskularisation

Die Arthose als Volkskrankheit, ob posttraumatisch oder degenerativ, betrifft einen Großteil unserer Bevölkerung. Insbesondere am Hüftgelenk berichten Patienten oft von Schmerzen, einer reduzierten Beweglichkeit, einer reduzierten Gehstrecke und damit auch einer reduzierten Lebensqualität. Obgleich diverse Ursachen, die zur Entwicklung dieses komplexen Krankheitsbildes führen können, bekannt sind, bleibt als wesentliche bisher unbeantwortete Frage, die Frage nach der Versorgung des Gelenkknorpels u.a. mit Sauerstoff und Nährstoffen durch die zuführenden Blutgefäße. Doch gerade da eine ausreichende Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen, für den Erhalt der Gesundheit des gelenkknorpels unabdingbar ist, ist die Frage nach der Blutversorgung grundlegend mit der Entwicklung der Arthrose verbunden. 

Dank der Unterstützung durch die Traumastiftung ist es uns möglich auf mikroskopischer Ebene, bis in den Nanometerbereich sowie auf molekularer Ebene, die Blutversorgung des Gelenkknorpels am Hüftgelenk genauer zu analysieren. Hierdurch kann nun ein weiterer Baustein gesetzt werden, um das Krankheitsbild besser zu verstehen. Dies gibt uns als Chirurgen die Möglichkeit innovative Therapiemaßnahmen zur Behandlung und zur Prävention zu entwickeln.


Verantworlicher: PD Dr. med. Tilman Graulich

Studie zur Identifikation von Tumormarkern für Sarkome

Bei dem geförderten Projekt handelt es sich um eine Studie zur Identifikation von Tumormarkern für Sarkome. Sarkome sind seltene bösartige Tumoren, die vom Knochen und Weichgewebe ausgehen. Insgesamt erkranken in Deutschland etwa 4.000-5.000 Patienten hieran. Aufgrund der geringen Fallzahl existiert nur wenig Interesse an Förderungen durch die Industrie. 


Bislang existiert kein Tumormarker für die Früherkennung und die Nachsorge von Sarkomen. Mit Hilfe der Trauma-Stiftung gelang es ein Markermodell aus dem Urin zu etablieren, das in der Früherkennung und der Nachsorge eingesetzt werden kann. Die Untersuchung erfolgt durch eine Kapillarelektrophorese gekoppelt mit einer Massenspektrometrie. Hierbei konnte ein spezifisches Peptidmuster identifiziert werden, das mit einer hohen Trennschärfe zwischen verschiedenen Sarkom-Arten und gesunden Probanden unterscheiden kann. 


Die Traumastiftung übernimmt die Kosten für die Finanzierung der Untersuchungen.


Verantwortlicher: Prof. Dr. med. Mohamed Omar, MHBA 

Direkte Messung der Malrotation proximaler Femurfrakturen nach Osteosynthesen: Eine experimentelle Validierungsstudie

Die sogenannten gelenknahen Oberschenkelbrüche werden als „pertrochantäre“ Frakturen oder „Schenkelhalsfraktur“ bezeichnet. Eine Behandlung erfolgt hier nicht immer unter Einsatz endoprothetischer Implantate. Oft ist auch hier noch eine operative Wiedereinrichtung der Brüche unter Einbringung von Platten, Schrauben und Nägeln (sog. Osteosynthese) möglich. Leider ist eine perfekte Ausrichtung der großen Frakturteile zueinander nicht immer sicher möglich. Ein postoperatives Computertomogramm (CT) zeigt hier das Vorliegen möglicher Fehler in Länge, Achse oder Rotation. Vor allem die Einstellung und Beurteilung der Rotation ist prä-, intra und postoperativ oft schwierig. In einer Studie an der Medizinischen Hochschule Hannover konnte mit der Unterstützung der Traumastiftung gGmbH, anhand eines Knochenphantom eine Methode zur präziseren Messung dieser spezifischen Frakturmorphologien vorgeschlagen werden.  


Verantworlicher: Dr. med. Tarek Omar Pacha, M.Sc. 

Der NiTi-Nail zur Behandlung postoperativer Rotationsfehler nach intramedullärer Nagelung

Beim Auftreten von Frakturen der langen Röhrenknochen (z.B. Oberschenkelmitte) ist es in bis zu 40° der Fälle nicht möglich eine Abweichung der Rotation der Knochenfragmente zueinander im Vergleich zur gesunden Gegenseite zu verhindern. Eine klinisch relevante Abweichung (>15°) tritt hier sogar in bis zu 28% der Fälle auf. Bisher war es notwendig, nach der Feststellung eines Fehlers in der Rotation (Computertomographie), im Rahmen eines weiteren Eingriffs die Rotation zu korrigieren. Neben der erneuten operativen Belastung war hiernach eine perfekte Reposition weiterhin unsicher.

Mit Unterstützung der Traumastiftung gGmbH, forscht die Medizinische Hochschule Hannover an rotationsvariablen Implantaten auf Basis von Formgedächtnislegierungen (sog. NiTiNol) um zu ermöglichen, aufgetretenen Fehler in der Rotation, am Patientenbett, ohne operative Maßnahmen und schmerzarm, postoperativ zu korrigieren. 


Verantwortlicher: Dr. med. Tarek Omar Pacha, M.Sc. 

Etablierung operativer Methodik und Belastungseinschätzung am Bandscheibendefektmodell der Ratte für die Prüfung von biologischen Materialien als alternative Verschlussmethodik

Zum Formenkreis der Bandscheibendegenration zählt der Bandscheibenvorfall welcher in der Altersgruppe der 45- bis 55-Jährigen eine Lebenszeitprävalenz von über 20 % einnimmt. Die Symptomatik des Bandscheibenvorfalls beruht auf Kompression einer Nervenwurzel und zeigt sich in starken Schmerzen und Nervenausfällen.

Nach Ausschöpfen der konservativen Therapie ist eine operative Therapie im Sinne einer minimalinvasiven Dekompression mit Entfernung der freien Bandscheibenanteile indiziert. 

Hierbei bleibt die Bandscheibe selbst erhalten, muss jedoch inzidiert werden, um die freien Anteile zu entfernen. 

Problem dabei ist die fehlende Verschlussmöglichkeit des Bandscheibe, sodass es zu einem erneuten Vorfall kommen kann. 

Unser Ansatz zielt auf die Anwendung von Kokonseide der Radnetzspinne ab. Sie konnte bereits in anderen medizinischen Anwendungsbereichen erfolgreich eingesetzt werden.

Daten zur Anwendung in der Bandscheibe im intakten Gesamtorganismus fehlen. Das Primärziel unserer Forschungsgruppe ist die Untersuchung der Integrierung der Seide im geschädigten Gewebe zur Stabilisierung des Defektes im Rattenmodell. Im Sinne eines Proof-of-concept ist zunächst die Belastungseinschätzung der Tiere zu untersuchen

Die Traumastiftung finanziert uns zu einem Drittel die Proof-of-concept-Studie. Die Ergebnisse stehen kurz vor der Veröffentlichung. Ein Anschlussprojekt ist bereits in Planung. 


Verantwortliche: Dr. med. Friederike Weidemann

Wie beeinflusst hohes Alter die Heilung von Knochenbrüchen nach schwerem Blutverlust – Analyse der zellulären und molekularbiologischen Mechanismen in der Maus

Es ist bekannt, dass Knochenbrüche bei älteren Patienten häufig nur verzögert heilen sowie einen großen Blutverlust zur Folge haben. Die Gründe für die eingeschränkte Knochenbruchheilung sind jedoch noch immer nicht ausreichend erforscht und bekannt. 


Das Ziel dieser Studie ist es daher, die zugrundeliegenden Mechanismen im Knochenbruch in einem Mausmodell genauer zu untersuchen. Es soll herausgefunden werden, was durch einen schweren Blutverlust in jungen und alten Patienten verändert ist im Vergleich zu einer Fraktur ohne Blutverlust. Dies soll auf zellulärer und molekularbiologischer Ebene untersucht werden. Die in dieser Studie generierten Daten könnten somit in Zukunft dazu beitragen, eine spezifisch auf den Patienten ausgerichtete Erstbehandlung und bessere Rehabilitationsstrategie zu entwickeln, welche speziell auf diese Patientengruppe angepasst ist.


Die Traumastiftung finanziert in dieser Studie alle experimentellen Arbeiten inklusive der histologischen und molekularbiologischen Auswertung. Aktuell sind alle Versuche am Mausmodell abgeschlossen und die notwendigen Proben entnommen. Diese müssen nun noch weiter prozessiert werden, sodass die zu generierenden Daten abschließend statistisch analysiert werden können. 


Verantwortliche: Dr. med. vet. Katrin Bundkirchen


Förderung der Traumastiftung


Die TraumaStiftung vergibt in den folgenden Bereichen Fördergelder an die Ärzte der Unfallchirurgie der MHH:



  •  Reisekostenzuschüsse zur Vorstellung eigener Resultate bei Kongressen oder zur Teilnahme an relevanen Fortbildungsveranstaltungen
  • Wissenschaftliche Arbeiten können mit Sachmittel- sowie Druckkostenzuschüssen gefördert werden
  • Projekte und wissenschaftliche Leistungen auf den Gebieten der Unfallchirurgie, Sportmedizin oder Orthopädie


 Bitte Ihren Antrag und zusätzliche Unterlagen bis 1. Juli oder 1. Februar in der TraumaStiftung (info@traumastiftung.de) einreichen.


Antragsformular
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